Die Cage-Maschine

Auf Knopfdruck generiert die Cage Machine einseitige Kurzvorträge im Stil von John Cage. Jeder Kurzvortrag wird nach dem Zufallsprinzip aus Wörtern von John Cages Vorträgen “Lecture on Nothing” und “Lecture on Something” erstellt. Der Betrachter kann auf dem Bildschirm sehen, wie die Wörter aus den beiden vorgegebenen Vorträgen in den neuen Kurzvortrag eingebaut werden. Nachdem der Vortrag generiert wurde, wird er auf der Rückseite mit einer Laufnummer, dem Generierungsdatum und einer Zuschaueraufnahme versehen. Die gedruckten Vorträge können zum einen vom Betrachter mitgenommen werden, zum anderen werden sie digital gesammelt, um ein Buch mit allen Vorträgen einer Ausstellung zu erstellen. Das Buch wird also letztlich von den Betrachtern der Installation generiert.

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Vorlesungen

Vier Vorträge mit dem Titel “Lectures” sind dem Werk und der Methodik des Komponisten und Musiktheoretikers John Cage gewidmet. Vier von Cages musiktheoretischen Behauptungen werden aufgegriffen und nicht musikalisch, sondern typografisch umgesetzt, ausgehend von seinen Gedanken über Musik, das Experimentelle und die Aneignung des Zufalls. Im Ergebnis strebt diese visuelle und gestalterische Fortsetzung getreu Cages Behauptung nach einer experimentellen Typografie, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat: “Meine Lieblingsmusik ist die, die ich noch nicht gehört habe. […] Ich komponiere, um Musik zu hören, die ich noch nicht gehört habe.”

Alle vier Experimente basieren auf den Vorlesungen “Lecture on Nothing” und “Lecture on Something” von John Cage. Das Projekt vervollständigte die Vortragsreihe durch die Produktion der fehlenden Vorträge “Lecture on Anything” und “Lecture on Everything”.

Vorlesung über das Nichts

Das “Umgebungsgeräusch” zwischen den Zeilen ist das Thema dieser Lektion. Cages Vorlesung ist auf einer Zeitung mit sehr undurchsichtiger Typografie untergebracht, wobei der Hintergrund nur in den Pausen der Vorlesung erscheint.

 

Ein visuelles Erdbeben wird in einen typografischen Rahmen gesetzt, entsprechend Cages Idee von erdbebensicherer Musik.

 

Etwas zu lehren

Alles kann gelehrt werden

Die Vorlesung kombiniert Cages “Lecture on Nothing” und “Lecture on Something” in einer Weise, dass es schwierig ist, eine der beiden Vorlesungen in ihrer Gesamtheit zu lesen. Der Leser wird ermutigt, so viel wie möglich zu lesen.

 

Alles ist eine Vorlesung

Ein Vortrag, der zufällig aus Cages “Lecture on Nothing” und “Lecture on Something” zusammengesetzt ist. Die Wörter beider Vorlesungen werden nach dem Zufallsprinzip durcheinander gewürfelt, und die daraus resultierende Reihenfolge ergibt eine neue Vorlesung. Diese Zufallsmethode wird vor jedem Druck wiederholt, um sicherzustellen, dass jede gedruckte Vorlesung einzigartig ist. Dieser Abschnitt wurde zu einem eigenständigen Projekt, der Cage-Maschine, ausgebaut.

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Galvano und Die Zeit ist nicht jetzt!

Im Rahmen des Seminars für Schriftgestaltung von Professor Jovica Veljovi wurde im Laufe mehrerer Semester die Schrift “Galvano” entwickelt. Die Serifenschrift zeichnet sich durch ihre kantigen Formen aus, die an alte, im Holzschnitt hergestellte Schriften erinnern. Ursprünglich wurde sie als Anzeigeschrift entworfen; es stellte sich jedoch schnell heraus, dass sie auch in extrem kleinen Schriftgrößen lesbar ist, so dass sie anschließend für kleine Schriftgrößen optimiert wurde.

Das Thema “Mehr” wird in der fünften Ausgabe der Schülerzeitung Nicht Jetzt! vertieft. Einem deutschen Magazinteil, der fast einen Meter breit ist, steht ein englischer Magazinteil gegenüber, zu dem er passt. Jede einzelne Ausgabe ist ein Unikat und hat eine eigene, personalisierte Titelseite, die eine andere Szene aus dem abstrakten Coverfilm zeigt. Nach Abschluss der Produktion wurde jedes der 800 Titelblätter gedreht, um den Originalfilm anhand der Titelseiten nachzustellen.