Timo Rychert
VOLLER KREATIVER WERT
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In Arbeit
Dilmun
Beim ersten Durchblättern des Buches sind nur unentzifferbare Muster und Formen zu sehen. Dies ist einer der vielen unkonventionellen Leseprozesse, die dem Leser des Buches “Dilmun” abverlangt werden. Der Leser kann erst dann auf den Inhalt des Buches zugreifen, wenn er das Buch zurechtgeschnitten hat, das aus diesen Formen besteht, die sich innerhalb des Buches übereinander gelegt haben. Die folgenden Formen bilden den Inhalt des Buches: Der Inhalt eines Gedichts, das der Dichter Kári Tulinius eigens für dieses Projekt verfasst hat, kommt nach und nach zum Vorschein, wenn ein Teil des Buches Schicht für Schicht durch Methoden wie Schneiden oder Schleifen entfernt wird. Der Inhalt kann dann an der offenen Kante des Buches gelesen werden, ähnlich wie der Titel des Buches dort zu lesen ist. Durch das Lesen wird das Buch irreparabel geschädigt, und damit setzt der Leser auch einen weiteren schädlichen Prozess in Gang.
Wenn der Leser mehrere Ausgaben der Publikation betrachtet und miteinander vergleicht, wird er feststellen, dass jede Doppelseite des Magazins nach einem bestimmten System zusammengestellt ist. Wenn man zwei verschiedene Themen nebeneinander vergleicht, lassen sich bestimmte Aspekte nur in ihrer Gesamtheit verstehen.
Die dekonstruktive Theorie von Jacques Derrida diente als Inspiration für die Gestaltungspraxis des Magazins, die aus dieser Idee heraus entwickelt wurde. Es ist eine Designstrategie mit unklarem Ziel, die unvorhersehbaren textlichen und visuellen Teile jeder Ausgabe nebeneinander zu stellen und neu zu kontextualisieren, was die Position des Designers als Signifikant seiner Arbeit in Frage stellt.
Die Veröffentlichung des Magazins Three Dots ist ein kontinuierliches Unterfangen; neue Ausgaben werden etwa alle paar Wochen produziert, und es werden auch Sonderausgaben des Magazins für den Vertrieb auf Zeitschriftenmessen produziert. In Kürze werden die Besucher von punktpunkt-mag.de auf ein Online-Archiv der bisher erschienenen Ausgaben des Magazins zugreifen können.
Utopie & Alltag 2015
“Utopie & Alltag” ist ein Buch über das ehemalige Hamburger Einkaufszentrum “Frappant”, das in den frühen 1970er Jahren als Konsumtempel gefeiert wurde, in den folgenden Jahrzehnten einen beispiellosen Niedergang erlebte und einem anderen Tempel weichen musste – dem IKEA-Neubau in Altona. Anhand von Presseberichten und Bildmaterial wird der Rückgang unauffällig nachgezeichnet. Da Schlagzeilen die Stimmung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Artikel am besten wiedergeben, heben sie sich als deutliche Zäsuren in der fortlaufenden Zeitleiste der Presseberichte ab. Einzelne Aussagen werden immer wieder hervorgehoben, um Parallelen, Ungereimtheiten und Dissonanzen zu verdeutlichen. Prolog und Epilog lassen erahnen, wohin die Geschichte führt: zurück an den Anfang.
Der Frappant lebt heute in Form des Frappant e. V. weiter, dessen frühe Mitglieder sich in den 2000er Jahren im ehemaligen Einkaufszentrum trafen und dort ihre Ateliers betrieben, bevor sie aufgrund der IKEA-Zerstörung umziehen mussten.